Markgrafenzeit Teil 3
Der Dreißigjährige Krieg
1618 brach der Dreißigjährige Krieg aus, der sich bald in unserer Region auswirkte. Der Markgraf zog sich zurück. Bis 1631 blieb er neutral, doch dann schloss er sich Gustav Adolf an.[1]
1620 soll Markgraf Christian nochmals zu einer Jagdveranstaltung in Frauenaurach geweilt haben. [1]
1621 fielen plündernde bayerische Truppen des lkatholischen Tilly im Gebiet von Frauenaurach ein. Frauenauracher Bewohner flohen nach Baiersdorf.
1927 hielt sich Markgraf Christian nochmals längere Zeit in Frauenaurach auf. [1]
Für durchziehende Heere bot das Schloss mit seinen festen Mauern
gute Unterkunftsmöglichkeiten. Für Vorräte war gesorgt, denn der
Markgraf sollte jederzeit hier mit seinem Hof logieren können.
1631 wird die Schlossanlage durch Truppen von Tilly und Wallenstein geplündert. [1]
Collage mit Zeichnung, J. T'fylldis, 2017
„Große Namen werden in Verbindung mit Frauenaurach erwähnt: So sollen sich 1632, anlässlich der Schlacht bei der ‚Alten Veste‘, die evangelischen Heere hier vereinigt haben: Das Chursächsische Volk unter General Arnheim, dazu stießen Weimarische und Schweden.“[2] „Die schwedischen Generale Königsmark und Wrangel, ebenso der Kanzler Oxensterna haben vorübergehend in Frauenaurach geweilt.“[2]
Im gleichen Jahr fanden in Frauenaurach viele Zerstörungen, Plünderungen und Brandschatzungen durch kaiserliche Tuppen aus Forschheim statt. Die Menschen kamen dabei um oder sie waren Krankheiten, dem Hunger oder der Pest zum Opfer gefallen.
1638 reparierten Maurer Ziegler die Dächer vom Schloss.
1640 erhielt der Kastner (Amtmann)David Scipione aus Baiersdorf den Auftrag von Markgraf Christian die Zerstörung der fürstlichen Bauten in Frauenaurach zu untersuchen und darüber Bericht zu erstatten. In Frauenaurach gab es keine Menschen mehr. Seine erschütternde Beschreibung war acht Seiten lang.
Bearbeitete Zeichnung, T'fyllidis, 2018
David Scipione beschreibt in seinem Bericht, vom 07.März 1640, den Zustand von jedem Raum, insbesonderen die Fürstlichen Gemächer.
Durchreisende Regimenter haben alles verwüstet und zerschlagen und die Dompröbstlichen Unterthanen aus Büchenbach alles Eisenwerkh also weggestohlen...
"Nach dem Überschlag der Handwerker, die er hinzuzieht, braucht man gut 2.000 Gulden, damit der gnädige Fürst und Herr, Herr Markgraf Christian ... sich in Frauenaurach mit seinem Comitat (Gefolge) wieder uffhalten und logieren könnten." [1]
Da, wo einst der Speisesaal (Refektorium) in der Klosterzeit war, befindet sich jetzt ein Marstall mit Stellplätzen für 66 Pferde. Dies beschreibt D. Scipione in seinem Bericht. Er berichtet auch, dass man zur Reperatur der Fenster alte Fensterkreuze verwenden könnte. Er macht weitere Vorschläge für Reperaturen und schlägt dazu vor, welche alten, noch vorhandenen Materialien, dazu verwendet werden könnten. Es gab keine Sägmühle mehr und deshalb kein neues Holz. Beschläge, die überall fehlten, sollten z.B. nicht in Nürnberg, sondern in Bayreuth hergestellt werden, weil sie dort billiger seien. Ofenkacheln sollten nach Resten in Forchheim nachgearbeitet werden.
"Eingenommener Augenschein" und "Ungefehrlicher Überschlag der Kosten",
Bericht, David Scipione, Baiersdorf , 07. März 1640, StAB C 60 Nr. 12899
1641 kam Justinus Mönius als Klosterverwalter nach Frauenaurach. Er schreibt: Das Kloster ist ano 1641, als ich die jetzige Klosterverwaltungsstwelle hab angetreten, für sich selbst ganz öde gelegen, ebenso auch die dazugehörigen Felder, Wiesen und Weiher gleichsam nur Späher, Räuber und Wilderer, die sich darin aufgehalten und daraus unterschiedliche Angriffe daraus geschehen... (Von hier aus unternahmen sie unterschiedliche Angriffe.) ... Dieses Zeugnis ist anno 1643 verfertigt worden, Justinius Mönius, Klosterverwalter
1641 übernahm Georg Mayer, die Klostermühle. [2]
1648 Kamen nochmals bayerische Soldaten durch Frauenaurach und verwüsteten erneut das Schloss.
1648, am 27. Oktober, wird endlich dieser schreckliche Krieg durch den "Westphälischen
Frieden" beendet.
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[2] Das brandenburg-bayreuthische Markgrafenschlösschen in Frauenaurach, Else Schuhmacher, in Erlanger Bausteine zur Fränkischen Heimatforschung 35, 1987, S. 46 und 47
[1] Forschungsunterlagen zur Markgrafenzeit von Manfred Keller.
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