II. 160 Jahre Markgrafenresidenz in       Frauenaurach 1550 - 1710

1. Markgraf Albrecht Alcibiades übernimmt die Markgraf-schaft Brandenburg-Kulmbach

 

1541 übernahm Markgraf Albrecht Alcibiades die Regierung in der Markgrafschaft.

 

1549 starb die letzte Priorin, Kunigunde von Wallenrod, die nur noch als Amtmännin fungierte.

 

1550 übernahm Markgraf Albrecht Alcibiades auf Grund des Patronatsrechts das Kloster mit all seinen Besitzungen. Die großen Ländereien und Einkünfte wurden nun von einem Klosterverwalter und Amtmann verwaltet.

Frauenaurach wurde markgräflicher Amtssitz, der zentral zwischen der freien Reichsstadt Nürnberg, dem Erzbistum Bamberg und dem Fürstbistum Würzburg lag. Dieser Amtssitz war durch Wassergräben,  Mauern und Tore gut befestigt.

 

Markgraf Albrecht  Alcibiades,

 von Brandenburg-Kulmbach,

 Andreas Riehl 1557, Plassenburg,

 Inv.Nr.7138,Foto: Artothek

 

2. Die Brandschatzung 1553

 

 

Nicht lange hatte der Markgraf Freude an den Klostergebäuden in Frauenaurach.

 

1553, am 20. Mai, fielen Nürnberger Söldner in die Klosteranlage ein.

sie plünderten das Kloster aus und steckten alles in Brand. Es war ein Gegenschlag der   r                                             Nürnberger, denn der Markgraf hatte zuvor Nürnberger Orte in Schutt und Asche gelegt.

alWald- und Fraißkarte von Jörg Nöttelein, 1563:

     URN:urn:nbn:de:bvb:12-bsb00021860-2, Sign. Mappe XI,302

M

Collage J. T'fyllidis, 2017

 

   

 

Nur ausgebrannte Steinmauern blieben von der Klosteranlage übrig. 

 

Bis 1557 war Frauenaurach in Nürnberger Hand. Dann wurde es dem Markgrafen

Georg Friedrich I. übereignet.

 

 

 

 

 

 

 

  Foto: J. T'fyllidis

 

 

3. 1557 erhält Markgraf Georg Friedrich I. eine zerstörte Klosteranlage zurück

 

Georg Friedrich I. ordnete zunächst das Finanzwesen in der Markgrafschaft neu. Frauenaurach ist verwüstet.

 

Trümmer, Unkraut, wilde Pflanzen und Bäume, Trümmerfelder.

 

 

     Georg Friedrich I. von Brandenburg-Ansbach-Bayreuth,

     Lucas Cranach d.J., ca. 1564, Jagdschloss Grunewald

 

Man brauchte Getreidespeicher, um Ernte und Abgaben lagern zu können.

Die Klosterkirche wurde deshalb zunächst als Getreidespeicher wieder aufgebaut. Dabei erhöhte man die Mauern und das Dach, um sechs Getreideböden einbauen zu können. Die alte Raumgliederung ging verloren. Das Kreuzrippengewölbe wurde nicht mehr eingebaut. Die Wandpfeiler innen, die das Kreuzrippengewölbe trugen, wurden abgeschlagen, sowie der romanische Rundbogenblendfries außen, unterhalb der Dachtraufe.

Die Fensteröffnungen und die Rosetten wurden zugemauert und kleine Fenster ins Mauerwerk gebrochen. Die Spitzbögen der gotischen Chorfenster wurden mit Segmentbögen vermauert. Über dem Chor wurde ein Turm errichtet, um Getreide auf die Böden befördern zu können.

 

 

 

1587, als der Amtmann Niclas Hager nach Frauenaurach kam, sorgte er dafür, dass

die Kirche so umgestaltet wurde, dass wieder Gottesdienst darin gehalten werden konnte.

Man entfernte die unteren beiden Schüttböden, um einen Kirchenraum für Gottesdienst zu schaffen.

Der Aufzugsturm über dem Chor erhielt Glocken.

 

1588, nach 35 Jahren konnte wieder Gottesdienst in der Kirche abgehalten werden.

 

 

 

Amtmann Niclas Hager, dargestellt auf dem Epitaph

Foto Jörg Hillebrecht
 

 

 

Das Epitaph von 1604 im rechten Chorraum der Klosterkirch erinnert noch heute an den Amtmann

Niclas Hager.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Epitaph für den Amtmann und Klosterverwalter Niclas Hager, 1604, Klosterkirche Frauenaurach (Chorraum)  

 Foto  Jörg Hillebrecht                                                                                         

                                                                                   Fortsetzung: II. 4.


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